Mario, Markus und Stefan am Hausberg von Reschen und Nauders durch die hochwinterliche Nordwand
Der Piz Lad (=breiter Gipfel), ein bekannter Aussichtsberg nahe dem Dreiländereck, gilt als überaus beliebtes Skitourenziel am nördlichen Ende der Sesvennagruppe. Schon länger reizte uns der Gedanke die felsige Nordwand mit Skier im Gepäck zu durchklettern und SO-seitig die Normalroute nach Reschen abzufahren… sowas wie eine „Skitour“ – nur der etwas anderen Art… Wir wählten den, durch Sigi Lechner, 1933 erstbegangenen Nordgrat. Von den beschriebenen Normalhakenständen und Zwischensicherungen entdeckten wir durch die recht hohe Schneedecke lediglich 3 geschlagene Haken. Viel Wühlen im lockeren Schnee war angesagt um Griffe und Tritte freizulegen. Nur die recht schwierigen senkrechten Steilaufschwünge waren schneefrei aber auch „hakenfrei“… Friends, Klemmkeile, Haken und Schlingen konnten aber meist gut untergebracht werden. Jeder Meter der neun Seillängen (50m Seil) war ein hartes Stück Arbeit… die letzten drei mussten wir im Dunkeln klettern und graben um schliesslich gegen 21 00h am Gipfelkreuz zu stehen. Die Abfahrt über die Normalskitourenroute via Reschner Alm zurück zum Ausgangspunkt nach Tenders war problemlos (ausser dass die Reschner Alm „überraschenderweise“ bereits zu hatte…). Um 22 30h war unser 14h-Abenteuer glücklich beendet.
Wandhöhe: ca. 300m
Klettermeter: ca. 400m
Schwierigkeit: 5+ unsere Variante durch einen schneefreien Riss (im Sommer über Platte 4, diese war jedoch komplett eingeschneit)