Pizzo Cengalo

Pizzo Cengalo

Via Mauri Fiorelli am Punta Torelli und Via Vinci am Pizzo Cengalo – Klettern im Pakistan der Schweiz

SAMSTAG: Via Mauri Fiorelli am Punta Torelli

Am Freitag Abend fuhren wir über den Berninapass, Tirano, Sondrio, Val Masino nach Bagni di Màsino (1172 m). Da es zu dieser Jahreszeit spät dämmert, starteten wir erst um 7 Uhr in der Früh auf die Rifugio Gianetti (2534 m) – ca 3 Stunden. Nach einem super Frühstück mit typisch italienisch Cappucci und Kuchen auf der Hütte hellte sich auch der Nebel und wir entschieden uns für die Kletterroute auf den Punta Torelli (3137 m). Von der Hütte ging es Richtung Badile und dann links zum Einstieg der Südkante – gemütlich ca 1 Stunde.  Bolts sind rar, Standplätze sind vorhanden. Kletterlänge 400 m, Schwierigkeit 5c, 11 Seillängen
Die Aussicht zur Badile Nordkante war phänomenal. Die Seilschaften an der Kante waren wie Perlen an der Kette und verschwanden langsam im Gipfel-Nebel. Der Abstieg über den Normalweg zurück zur Hütte war unschwierig – ca 1 Stunde.

SONNTAG: Via Vinci am Pizzo Cengalo

Nach einem gemütlichen Abend und einer Vollmond-Nacht freuten wir uns auf das Frühstück mit einem XXL Cappuccino 🙂 Unser Tagesziel war der Pizzo Cengalo über die Vinci Kante (Südkante).
Zustieg: Von der Hütte geht es erst 1/2 Stunde auf dem Sentiero Roma Richtung Osten. Man verlässt den Weg und folgt den Steinmännchen zum Einstieg der Route, ca. 1,5 Stunden.
Route: Heute waren wir nicht alleine, noch weitere 3 Seilschaften stiegen neben uns ein. Wir kletterten die ersten 4 leichten Seillängen bei wolkenlosem Himmel. Dann kann die wunderschöne Seillänge mit 6a – noch in feinem Sonnenschein. Dann fiehl Nelbel ein und es wurde sehr kalt und feucht. Nicht dass sich somit auch die Kletterei erschwerte, auch die Aussicht war futsch. Nach der 7 Seillänge verfehlten wir im Nebel den Kamin und standen vor einem kleinen, feuchten Dach (6a+) in der Nachbarroute Carosello.  Egal… wir blieben in dieser Route und kletterten bis zur Punta Angela. Die Route ist mit wenigen Bolts ausgestattet. Standplätze vorhanden. 350 Klettermeter, Schwierigkeit 6a, 12 Seillängen .
Abstieg: Vom Punta Angela kletterten wir erst in eine Scharte ab und stiegen unschwierig über Blöcke zum Gipfel auf. Der Pizzo Cengalo (3370 m) ist der höchste und massigste Berg der Bondascagruppe. Beim Abtieg am SW-Grat im Nebel waren die zahlreichen Steinmänner eine große Hilfe. Ca 2,5 Stunden zurück zur Hütte und weitere 2,5 Stunden ins Tal.

ACHTUNG: Es wurden die neu gebohrten Bolts herausgeschlagen, um den Originalcharakter des Erstbesteigers zu erhalten.

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