Monte Cristallo (Hohe Schneid) 3434m N-Flanke

Markus und Mario auf der Hohen Schneid am Stilfserjoch

Während des Ersten Weltkriegs wurden die Ortleralpen zum Frontgebiet. Die Tiroler Standschützen hatten den Grossteil des Kristallkammes besetzt. Im Oktober 1916 besetzten die Italiener die Hohe Schneid und nahmen von hier aus die österreichischen Stellungen mit Maschinengewehren unter Beschuss. Da eine Erstürmung des Gipfels über die vereiste Nordwand aussichtslos schien, beschloss das österreichische Heer die Hohe Schneid durch einen etwa zwei Kilometer langen Tunnel im Gletschereis anzugreifen. Während fünf Monaten wurde mit Hilfe von Pickel, Bohrmeissel und Schaufel, aus Geheimhaltungsgründen aber ohne Sprengstoffeinsatz, ein steiler Stollen in Serpentinen und Kehren steil aufwärts durchs Eis getrieben. Am 17. März 1917 trafen italienische Gebirgsjäger, die Alpini, die ihrerseits einen eigenen Tunnel auf den Gipfel anlegten, auf den österreichischen Stollen. Es kam zu einem Kampf, aus dem die Tiroler als Sieger hervorgingen. Das gesamte System von Eisstollen und Gletscherspalten im Bereich der Hohen Schneid und der angrenzenden Gletscher wurde im Laufe der Zeit auf bis zu zehn Kilometer ausgebaut.

11. Oktober 1970 – erste Skibefahrung der Monte Cristallo Nordwand durch, eh klar, Heini Holzer. Fast auf den Tag genau vor 40 Jahren.

Wandhöhe: 250 m

Steilheit: 45 – 53°

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