3-Tages-Skitour im Val di Campo

…an der Schweiz-Italien-Grenze mit Gudi, Mario, Jürgen, Ma und Steve

Das Wochenende lockte mit Traumwetter und sicheren Lawinenverhältnissen. Das Rifugio Saoseo hatte geöffnet, also wurden die Wadeln geschmiert und los ging’s.

Anreise am Samstag – Piz Ursera 3032m:
Unser Auto parkten wir am Berninapass direkt beim Ospizio, dann fuhren wir mit den Skiern bis unter die Forcola di Livigno ab. Schnee war ja in Hülle und Fülle vorhanden!!! Dann stiegen wir auf unser 1. Gipfelziel – den Piz Ursera – auf. Der Aufstieg war problemlos. Nur der Wind wehte uns gscheid um die Ohren – also schnell ab zum Stützpunkt RIFUGIO SAOSEO (1986m).  Pulverschnee deluxe – war leider nur mehr im oberen Teil vorhanden – „der Wind der Wind das himmlische Kind“ hat ganze Arbeit geleistet. Egal denn auf der Hütte wurde bereits auf „Gruppe Gudrun“ gewartet. Nach ausreichendem Abendessen und VIEL Tee (Dank Hüttenwirt Bruno und seinen Töchtern) legten wir uns zeitig schlafen. Die Hütte war relativ voll. Uns blieb nur mehr ein Platz im Massenlager. Schnarchen in der Gruppe 🙂

Sonntag – Piz Paradisin 3302m und Corn da Camp 3232m:
Um ca. 08:30 Uhr mit vollem Frühstücks-Bauch stiegen wir abermals zum Pass de Val Mera auf und konnten unsere 2 Tagesziele in voller Pracht betrachten.
1. Ziel war der Piz Paradisin. Die Kletterei zum Gipfel war kürzer und leichter als angenommen. Also gleich weiter zu Ziel Nr. 2 der Corn da Camp. Furchteinflößend stand er da mit seiner mächtigen Nordseite – aber „Gruppe Gudrun“ ließ sich nicht abhalten. Auf Grund des vielen Schnees wählten wir nicht den Normalweg zum Gipfel (grüne Linie im Bild), sondern stapften in einer dirketen Linie durch die ca. 50° steile Nordwand (rote Linie) zum Gipfel. Um ca. 16:00 Uhr war es vollbracht – mit Skiern am Rucksack und herrlichem Wetter konnten wir es uns „gemütlich“ machen bevor es dann nochmals zur Sache ging. Die steile Abfahrt über unsere Aufstiegsroute stand bevor. Aber umso steiler umso geiler heißt doch so schön! Pünktlich zum Abendessen 18:30 Uhr waren wir auf der Hütte und ließen es uns gut gehen – Herz was willst du mehr? Laut Hüttenwirt waren wir heuer die ersten auf dem Corn da Camp. In seinem 35jährigen Hüttenleben zählte er nur eine Hand voll Befahrungen. Da schmeckt der  Wein noch besser!

Montag – Scima da Saoseo 3264m:
Die letzten im Bett und natürlich auch die letzten beim Abmarsch … wieder mal …  fassten wir für heute den Scima da Saoseo ins Auge. Auch diese Tour über den Pass dal Sach (2731m) wird im Winter  nur selten gemacht, so Bruno der Hüttenwirt. Der Scima da Saoseo verlangte nochmals alles von unseren Wadeln. Um ca. 14:00 Uhr erreichten wir mit Kattapiller-Mario den Gipfel. Nun wussten wir, warum der Gipfel nur selten auf dieser Route bestiegen wurde: schwierige Wegfindung im felsigen, schneedurchsetzen Gelände.
Die Abfahrt zurück zum Rifugio Saoseo ließ den Pulver um unsere Ohren stauben und das Weizen-Cola winkte bereits. Herrrrrrrrlich! Nach einer kleinen Stärkung ratterten die Skier dann von allein Tal auswärts nach Sfazú wo unser „Taxi“ uns dann retour zum Ospizio am Berninapass kutschierte.

3 herrliche Tage mit schwierigen Gipfelzielen, ca. 4500 Höhenmetern, unverspurte, einsame Gipfel und einer starken Mannschaft…
Da kann der Arbeitsdienstag kommen!

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